Frieda (Friederike) |
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* 21.09.1888 Taufpathen Lehrerin
in Gosenbach 1911 – 1916. / in Weidenau In memoriam ihrer Schwestern: |
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Testament Frieda (Friederike) Weyer Abschrift. Geschäftsnummer: 2 IV.81/34. 2 M. Stempel als
Gerichtsgebühr berechnet. Mein Testament. Weil ich mich im vergangenen
Winter oft recht elend fühlte, hat es
mich manchmal beschäftigt, meine Erbangelegenheit zu regeln, um den Erben
meines Nachlasses möglichst alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.
Ich war am 1. April d. J.
21 Jahre im Dienst, den ich mit Gottes Hilfe bis jetzt
ununterbrochen froh und gern habe tun können. Ich hoffe und flehe zu
Gott, dass meine Arbeit an den
geistig Armen und Schwachen nicht vergeblich gewesen ist. An äußeren Erfolgen hat
Gott es in meinem Leben nicht fehlen lassen. Wenn
ich (be)denke, unter welch schwierigen Verhältnissen, vom Dienstmädchen heraus
bis zu meiner jetzigen Tätigkeit und Stellung er mich wunderbar geführt hat,
dann muss ich demütig bekennen: "Lobe den Herrn, der deinen Stand sichtbar
gesegnet, der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet. Denke
daran, was der Allmächtige kann, der dir mit Liebe begegnet." Ich habe mich allezeit bemüht,
mein Leben in Gedanken, Worten und
Werken vor seinem heiligen Angesicht und in seiner Gegenwart zu leben, und
ich habe mich nie vor Menschen gefürchtet. Er hat mich nicht zu
Schaden werden lassen, und ich möchte es meinen Erben an dieser Stelle
noch einmal sagen: "Gott der Herr ist Sonne und Schild. Er wird kein
Gutes mangeln lassen den Frommen. Der Herr gibt Gnade und Ehre." Von meinem Nachlass sollen
erhalten: Walter
Weyer in Wassermungenau: meinen Bücherschrank (den Inhalt jedoch
nicht), den Schreibtisch, den runden Tisch, die drei Hellerau-Stühle
und meine Lutherbibel, die ein Geschenk seines Vaters an mich aus dem
Jahre 1906 ist. Heinrich
Weyer, Sprottau: das Klavier, das Bett, in dem die Großmutter früher
schlief (mit Bettzeug), den Klavierstuhl und das Nachtschränkchen. Wilhelm
Weyer, Sprottau: den von ihm
angefertigten Blumenständer, das Oellicht, die alte Kassette, den
lnhalt des Bücherschrankes, die unten erwähnten Bücher ausgommen. Maria
Weyer, Sprottau: das Spieltischchen,
Vertikow und das braune Sofa. Martha Pöhlmann,
Wassermungenau: die Tischdecke, Tischdecken, Handarbeiten (Decken,
Kissen, Kaffeewärmer), Wohnzimmerlampe. Wilhelm Pöhlmann,
Wassermungenau: den blauen Teppich, meine Aktenmappe, den Ev.
Psalter. Martha Braas,
Dreis-Tiefenbach: alle Gardinen, die Garderobe, den Spiegel, den kleinen
Teppich. Wilhelm Braas,
Dreis-Tiefenbach: den grünen
Ofen mit Kohlenkasten und eine Wanduhr. Frieda Braas,
Dreis-Tiefenbach: das
Schlafzimmer mit den 2 Betten, Waschtisch, Waschgeschirre, Kleiderschrank,
Großmutters Kommode. Gretchen Braas,
Dreis-Tiefenbach: die Küchenmöbel
(Schränke mit Inhalt, den Herd). Marie
Braas,
Dreis-Tiefenbach: das große
Sofa, den polierten Spiegel, den
Esstisch, 6 Stühle. Siegfried
Braas,
Dreis-Tiefenbach: die Badeeinrichtung,
Wanduhr und Leuchter. Martha Dieck,
Gelsenkirchen: die versilberten Essbestecke. Gretel Breitenbach,
Dreis-Tiefenbach: die Sammeltaschen und die 6 silbernen Kaffeelöffel Christa Pöhlmann,
Wassermungenau: 6 Überschlagslaken. Minna Hirz, Gosenbach:
das kleine Schränkchen für Putzzeug, das Buch: Vater Schneller, 2
wollene neue Bettücher. Lydia und Auguste
Utsch, Gosenbach: den Mangelkorb, Storm-Novellen, Mathilde Vrede,
Matthias Claudius, alle Rudolf-Schäfer-Bücher. Klara Heinbach,
Dreis-Tiefenbach: den weißen Schrank, die Waschmaschine, 2
Bilder: Frühlingsreigen, Kind mit den Kirschen Elisabeth Gautsch,
Wellerrode: den Wandspruch "Komm Gottes Friede, Gottes Mut",
die Tischdecke mit den blauen Rosen. Lina Heider,
Essen: Mein Füllfederhalter, 2 Nachthemden. Frau Eliseit, Weidenau:
Meine Blumen. Alle nicht erwähnten Gegenstände,
sowie die Leib-, Bett- und Küchenwäsche sollen
die Haupterben Martha Braas in Dreis-Tiefenbach, Wilhelm Weyer in Sprottau
und Walter Weyer in Wassermungenau unter sich verlosen. Ebenso
sollen sie das bei meinem Tode noch vorhandene Bargeld nach Abzug der
Beerdigungskosten und Krankheitskosten gleichmäßig teilen. Weidenau, den 5. Mai
1932. gez. Frieda Weyer. Da Minna Hirz sich
inzwischen einen feinen Wohnzimmerofen gekauft hat, möchte ich mein Vermächtnis
zurücknehmen. Den Ofen soll Frieda Braas für ihr
Schlafzimmer haben. Auch das Vermächtnis für
Frau Eliseit nehme ich zurück, d.h. die Gartenmöbel, weil
ich sie Wilhelm in Sprottau anbot, der einen schönen Balkon hat, aber
kein Geld, sich jetzt schon die Möbel dafür zu kaufen. Diese Veränderungen habe
ich am Sonntag, dem 11. Februar 1934 nachge tragen. Während meiner langen
Krankheit haben mir die Dreisbacher Kinder sehr viel getan. Beim Verteilen
des Nachlasses soll ihrer besonders gedacht werden. Weidenau, 11. Februar
1934. gez. Frieda Weyer. Abschrift. Testament. Ich setze meine
Schwester, die Ehefrau Wilhelm Braas, Martha, geb. Weyer in
Dreis-Tiefenbach zu meinem Alleinerben ein. Von meinen beweglichen Sachen
soll sie die Gegenstände, die in meinem privatschriftlichen Testamente,
das sich in meinem Schreibtische in meiner Wohnung befindet, einzeln
aufgeführt sind, an die dort ebenfalls benannten Personen als
Vermächtnisse herausgeben. Wenn meine Schwester
Martha vor meinen übrigen Erben bevorzugt wird, so geschieht es aus dem
Grunde, weil ihre beiden ältesten Töchter (Frieda und Marie) mich
während meiner Krankheit mit besonderer Treue gepflegt haben. Zum
Testamentsvollstrecker bestimme ich meinen Bruder, den Studienrat Dr.
Weyer in Sprottau in Schlesien. Siegen, den 17. April
1934.
Festanstellung 1916 |
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