Walter |
Bild Leutnant im Geschwader Boelcke Walter Weyer * 23. Juli 1914 Ragnit Lt. Weyer stürtzte mit einer Ju 52 Sohn von Heinrich Weyer |
Geburtsanzeige |
Visitenkarte |
Lebenslauf 8 Tage vor Kriegsausbruch, am 23. Juli 1914 wurde ich in Ragnit in Ostpreußen geboren als Sohn des Kreiswiesenbaumeisters Heinrich Weyer und seiner Frau Martha, geb. Wolfrum. Am 3. August 1914 wurde mein Vater als Leutnant der Reserve zum Pionier-Bataillon I einberufen. Als die Njemenarmee in bedrohlicher Weise von Ragnit vorrückte, flüchtete meine Mutter mit mir in Begleitung ihrer Mutter am 18. August 1914 nach Königsberg. Als nach dem Abbruch der Schlacht bei Gumbinnen mit der Belagerung der Stadt zu rechnen war, mussten wir Königsberg am 21. August 1914 verlassen. Nach zehntägiger Reise kam meine Mutter mit mir, begleitet von meiner Großmutter in Pfarrkirchen in Niederbayern an und fand dort Zuflucht im Hause meines Onkels, der im Frieden dort als Pfarrer tätig war, damals aber als Leutnant der Reserve im Feld stand. Mein Vater war inzwischen als Kompagnieführer in das (ehem.) Landwehr-Infant.-Regiment Nr. 48 versetzt worden. Am 13. November 1914 kam telegrafisch die Nachricht, dass er an diesem Tag gegen 5.30 Uhr bei Waldienen, südl. Gumbinnen, gefallen sei. Meine Mutter wohnte mit mir bis Oktober 1918 in Pfarrkirchen, verheiratet sich dann wieder mit Pfarrer Wilhelm Pöhlmann und zog nach Großengsee in der fränkischen Schweiz. Dort kam ich am 1. Mai 1921 in die Volksschule. 1925 trat ich in die 1. Klasse des Progymnasiums Schwabach ein; dort wohnte ich zwei Jahre bei meinem Onkel [Wilhelm], der bis 1927 an dieser Anstalt als Studienrat tätig war. Nach seiner Versetzung kam ich in das Pfarrweisenhaus mit Progymnasium in Windsbach. Im April 1930 wurde mein zweiter Vater nach Wassermungenau, 6 km östlich [von] Windsbach, versetzt. Ich verließ das Pfarrweisenhaus und wohnte während der Schule der 6. Klasse 1930/31 im Elternhaus in Wassermungenau, von wo ich täglich zur Schule fuhr, teils mit dem Fahrrad, teils mit dem Auto, das meine Mutter steuerte. Am 16. April 1931 trat ich in die 7. Klasse des Annagymnasiums in Augsburg ein. Nachdem mein Stiefbruder im Januar 1932 gestorben war, kam ich wieder heim nach Wassermungenau und besuche seit 7. April 1932 das Gymnasium in dem 26 km entfernten Ansbach, wohin ich im Sommer täglich, im Winter 2-3 mal wöchentlich mit dem Motorrad fuhr. Mein Entschluss, mich um die Einstellung als Offizieranwärter beim Reichsheer zu bewerben, steht schon seit Jahren fest. Ich habe mich in meiner bisherigen Ausbildung an der Schule bemüht, mich hierfür vorzubereiten, sportlich durch leichathletische und motorsportliche Übungen, theoretisch durch entsprechende Lektüre und Teilnahme an der Unterrichtsgemeinschaft unter Leitung von Herrn Oberleutnant a.D. Dr. Hecker, Ansbach. Zudem ist es mein besonderes Streben, wie einst mit Stolz mein Vater, dem ruhmreichen Pionier-Bataillon I angehören zu dürfen. Wassermungenau, den 21. März 1933 · Walt(h)er Weyer |
(c) www.weyer.de.com · Letzte Änderung: 03. Oktober 2024