M(inister)
Sylvain van de
W E Y E R

Zeitschriften-Artikel

The late M. van de Weyer, formerly belgian minister in London.

aus:
ORIGINAL ISSUE OF THE ILLUSTRATED LONDON NEWS
SATURDAY 6 JUNE 1874

siehe auch:

The United Kingdom was deeply involved in the creation of the Belgian state in 1830. It was in London that the former five great powers (the UK, France, Prussia, Austria and Russia) met to decide how the new state of Belgium could be created out of what was then the territory of the United Netherlands. Agreement was reached the following year and set out in a treaty under which Belgium was to enjoy permanent neutrality. A definitive Treaty of London was drawn up in 1839. Neutrality was an essential element in the British strategy. The UK was namely not prepared to see Ostend and Antwerp (the so-called “gun pointed at the heart of Great-Britain”) in the hands of a great continental power. Sylvain Van de Weyer, first ambassador of Belgium in the United Kingdom, was heavily involved in the negotiating of these treaties. He was born in Leuven in 1802. Having been home tutored until 1819, he graduated from University with a degree in law in 1823.

Das Vereinigte Königreich hatte großen Anteil an der Erschaffung des belgischen Staates 1830. Es war in London, wo sich die ehemaligen fünf Großmächte (das Vereinigte Königreich, Frankreich, Preußen, Österreich und Russland) trafen, um zu entscheiden, wie der neue Staat Belgien geschaffen werden könnte, der damals das Territorium der Vereinigten Niederlande umfasste. Im folgenden Jahr wurde eine Übereinkunft erzielt und in einem Vertrag festgelegt in dem Belgien dauerhafte Neutralität genießen sollte. Ein endgültiger Londoner Vertrag wurde 1839 erarbeitet. Neutralität war ein wesentliches Element der britischen Strategie. Das Vereinigte Königreich war nämlich nicht bereit, Ostende und Antwerpen (die sogenannte "Pistole auf das Herz Großbritanniens gerichtet") in den Händen einer großen Kontinentalmacht zu sehen. Sylvain Van de Weyer, der erste Botschafter Belgiens im Vereinigten Königreich, war an den Verhandlungen zu diesem Vertrag stark beteiligt. Er wurde 1802 in Leuven geboren. Nachdem er bis 1819 zu Hause privat unterrichtet wurde, machte er 1823 seinen Abschluss in Jura an der Universität zu Leuven.

In 1827, he became Professor of Philosophy at the Museum of Science and Literature in Brussels. As a defence lawyer for many critics and opponents of the Dutch regime, he attracted constant attention from politicians and became increasingly involved in politics himself.

1827 wurde er Professor der Philosophie am Museum der Wissenschaft und Literatur in Brüssel. Als ein Verteidigungsrechtsanwalt für viele Kritiker und Gegner des holländischen Regimes löste er dauerhafte Aufmerksamkeit von Politikern aus und wurde immer mehr selbst von der Politik eingenommen.

Following the rebellion of 1830, Sylvain Van de Weyer was made member of the Temporary Government’s Central Committee. He was chosen to be a member of the National Congress, set up to govern the newly created nation, and was appointed as leader of the Diplomatic Committee. In order to discuss the unrest in the region and to find a solution to the events, the great powers of that time (Britain, France, Prussia, Austria and Russia) met in London. Sylvain Van de Weyer was a member of the Belgian delegation to this Conference in which he played a major role. He was the first to put Prince Leopold of Saxe-Coburg-Gotha forward as a possible King and afterwards, as minister for Foreign Affairs in the country’s first government, he actively promoted Prince Leopold’s candidature to the National Congress. Consequently, on 4 June 1831, the National Congress, backed by the London Conference, appointed Prince Leopold as first King of the Belgians. Before marrying Louise, the daughter of the king of France, Prince Leopold had been married to Princess Charlotte, the only daughter of George IV. This made King Leopold a perfectly acceptable candidate for the U.K. and created an additional lien between the UK and Belgium.

Im Anschluss an den Aufruhr von 1830 wurde Sylvain Van de Weyer Mitglied des Zentralausschusses der Vorläufigen Regierung. Er wurde ausgesucht, um als Mitglied des Nationalen Kongresses die kürzlich geschaffene Nation zu überwachen, und wurde als Führer des Diplomatischen Komitees ernannt. Er sollte die Unruhen in der Region beilegen und eine Lösung für die Londoner Beschlüsse der Großmächte dieser Zeit (Großbritannien, Frankreich, Preußen, Österreich und Russland) finden. Sylvain Van de Weyer war Mitglied der belgischen Delegation dieser Konferenz, in der er eine Hauptrolle spielte. Er war der Erste, der den Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg-Gotha als möglichen König und später als Minister für Auswärtige Angelegenheiten in der ersten Regierung des Landes vorschlug, er förderte aktiv die Kandidatur des Prinzen Leopold vor dem Nationalen Kongress. Folglich ernannte der Nationale Kongress am 4. Juni 1831, unterstützt durch die Londoner Konferenz, den Prinzen Leopold zum ersten König der Belgier. Bevor er Louise, die Tochter des Französischen Königs, heiratete, war Prinz Leopold mit der Prinzessin Charlotte, der einzigen Tochter von George IV, verheiratet gewesen. Dies machte König Leopold für das Vereinigte Königreich zu einem vollkommen akzeptierten Kandidaten und schuf ein zusätzliches Pfandrecht zwischen dem Vereinigten Königreich und Belgien.

After the appointment of Leopold as King of the Belgians, Sylvain Van de Weyer returned as special envoy to London and had an active role in the negotiations of the borders of Belgium, which were laid down in the “Treaty of the 18 articles” (Oct. 1831).

Nach der Ernennung Leopolds zum König der Belgier kehrte Sylvain Van de Weyer als spezieller Gesandter nach London zurück und spielte eine aktive Rolle bei den Verhandlungen der Grenzen Belgiens, die im "Vertrag der 18 Artikel" vom Oktober 1831 festgehalten wurden.

During the next few years he became very involved with Belgium’s foreign policies and fully established his prestigious position as a diplomat. He was actively involved in the final Dutch Belgian separation treaty of 1839 (London Treaty), which guaranteed the neutrality of Belgium and internationally recognised the new constitutional monarchy. He concluded his diplomatic activities with the establishment of a new commercial alliance with Great Britain (1862), the purchase of the “Scheldetol” (1863) and the settlement of the Luxembourg question (1867).

Während der nächsten Jahre war er sehr mit Belgiens Außenpolitik beschäftigt und festigte sehr seine renommierte Position als Diplomat. Er war am belgisch-holländischen Trennungsvertrag von 1839 aktiv beteiligt (Londoner Vertrag), der die Neutralität Belgiens sicherte und international die neue grundgesetzliche Monarchie anerkannte. Er schloss seine diplomatischen Tätigkeiten durch die Errichtung einer neuen Handelsallianz mit Großbritannien (1862), den Kauf des "Scheldetol" (1863) und die Abwicklung der Luxemburger Frage (1867) ab.

He resigned in June 1867 and retired to his property “New Lodge”, near Windsor where he devoted the rest of his life to literature and philosophy. He had ensured the financial means to pursue his hobby as a bibliophile and collector, by marrying in 1838 the only daughter of Joshua Bates, owner of the Baring Bank. )

Er trat im Juni 1867 zurück und zog sich in sein Eigentum "Neue Hütte" nahe Windsor zurück, wo er seinen Lebensabend der Literatur und Philosophie widmete. Er hatte finanzielle Vorsorge getroffen, sein Hobby als ein Bibliophiler und Sammler zu verfolgen, indem er 1838 die einzige Tochter von Joshua Bates, Eigentümer der Baring-Bank) heiratete.

Inauguration of the statue of the late M. van den Weyer, at Louvain, Belgium.

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