The
United Kingdom was deeply involved in the creation of the Belgian
state in 1830. It was in London that the former five great powers (the
UK, France, Prussia, Austria and Russia) met to decide how the new
state of Belgium could be created out of what was then the territory
of the United Netherlands. Agreement was reached the following year
and set out in a treaty under which Belgium was to enjoy permanent
neutrality. A definitive Treaty of London was drawn up in 1839.
Neutrality was an essential element in the British strategy. The UK
was namely not prepared to see Ostend and Antwerp (the so-called
“gun pointed at the heart of Great-Britain”) in the hands of a
great continental power. Sylvain Van de Weyer, first
ambassador of Belgium in the United Kingdom, was heavily involved in
the negotiating of these treaties. He was born in Leuven in 1802. Having been home tutored until 1819, he
graduated from University with a degree in law in 1823.
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Das Vereinigte Königreich hatte großen Anteil an der
Erschaffung des belgischen Staates 1830. Es war in London, wo sich
die ehemaligen fünf Großmächte (das Vereinigte Königreich,
Frankreich, Preußen, Österreich und Russland) trafen, um zu
entscheiden, wie der neue Staat Belgien geschaffen werden könnte,
der damals das Territorium der Vereinigten Niederlande umfasste. Im
folgenden Jahr wurde eine Übereinkunft erzielt und in einem Vertrag
festgelegt in dem Belgien dauerhafte Neutralität genießen sollte.
Ein endgültiger Londoner Vertrag wurde 1839 erarbeitet. Neutralität
war ein wesentliches Element der britischen Strategie. Das
Vereinigte Königreich war nämlich nicht bereit, Ostende und
Antwerpen (die sogenannte "Pistole auf das Herz Großbritanniens
gerichtet") in den Händen einer großen Kontinentalmacht zu
sehen. Sylvain Van de Weyer, der erste Botschafter
Belgiens im Vereinigten Königreich, war an den Verhandlungen zu
diesem Vertrag stark beteiligt. Er wurde 1802 in Leuven geboren.
Nachdem er bis 1819 zu Hause privat unterrichtet wurde, machte er
1823 seinen Abschluss in Jura an der Universität zu Leuven.
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In 1827, he became Professor of Philosophy at the Museum of Science and
Literature in Brussels. As a defence lawyer for many critics and opponents of the Dutch regime,
he attracted constant attention from politicians and became
increasingly involved in politics himself.
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1827 wurde er Professor der Philosophie am Museum der
Wissenschaft und Literatur in Brüssel. Als ein
Verteidigungsrechtsanwalt für viele Kritiker und Gegner des holländischen
Regimes löste er dauerhafte Aufmerksamkeit von Politikern aus und
wurde immer mehr selbst von der Politik eingenommen.
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Following
the rebellion of 1830, Sylvain Van de Weyer was made member of the
Temporary Government’s Central Committee. He was chosen to be a
member of the National Congress, set up to govern the newly created
nation, and was appointed as leader of the Diplomatic Committee. In
order to discuss the unrest in the region and to find a solution to
the events, the great powers of that time (Britain, France, Prussia,
Austria and Russia) met in London. Sylvain Van de Weyer was a member
of the Belgian delegation to this Conference in which he played a
major role. He was the first to put Prince Leopold of
Saxe-Coburg-Gotha forward as a possible King and afterwards, as
minister for Foreign Affairs in the country’s first government, he
actively promoted Prince Leopold’s candidature to the National
Congress. Consequently, on 4 June 1831, the National Congress,
backed by the London Conference, appointed Prince Leopold as first
King of the Belgians. Before marrying Louise, the daughter of the
king of France, Prince Leopold had been married to Princess
Charlotte, the only daughter of George IV. This made King Leopold a
perfectly acceptable candidate for the U.K. and created an
additional lien between the UK and Belgium.
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Im Anschluss an den Aufruhr von 1830 wurde Sylvain Van de
Weyer Mitglied des Zentralausschusses der Vorläufigen Regierung. Er
wurde ausgesucht, um als Mitglied des Nationalen Kongresses die kürzlich
geschaffene Nation zu überwachen, und wurde als Führer des
Diplomatischen Komitees ernannt. Er sollte die Unruhen in der Region
beilegen und eine Lösung für die Londoner Beschlüsse der Großmächte
dieser Zeit (Großbritannien, Frankreich, Preußen, Österreich und
Russland) finden. Sylvain Van de Weyer war Mitglied der belgischen
Delegation dieser Konferenz, in der er eine Hauptrolle spielte. Er
war der Erste, der den Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg-Gotha als
möglichen König und später als Minister für Auswärtige
Angelegenheiten in der ersten Regierung des Landes vorschlug, er förderte
aktiv die Kandidatur des Prinzen Leopold vor dem Nationalen
Kongress. Folglich ernannte der Nationale Kongress am 4. Juni 1831,
unterstützt durch die Londoner Konferenz, den Prinzen Leopold zum
ersten König der Belgier. Bevor er Louise, die Tochter des Französischen
Königs, heiratete, war Prinz Leopold mit der Prinzessin Charlotte,
der einzigen Tochter von George IV, verheiratet gewesen. Dies machte
König Leopold für das Vereinigte Königreich zu einem vollkommen
akzeptierten Kandidaten und schuf ein zusätzliches Pfandrecht
zwischen dem Vereinigten Königreich und Belgien.
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After
the appointment of Leopold as King of the Belgians, Sylvain Van de
Weyer returned as special envoy to London and had an active role in
the negotiations of the borders of Belgium, which were laid down in
the “Treaty of the 18 articles” (Oct. 1831).
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Nach der Ernennung Leopolds zum König der Belgier kehrte
Sylvain Van de Weyer als spezieller Gesandter nach London zurück
und spielte eine aktive Rolle bei den Verhandlungen der Grenzen
Belgiens, die im "Vertrag der 18 Artikel" vom Oktober 1831
festgehalten wurden.
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During
the next few years he became very involved with Belgium’s foreign
policies and fully established his prestigious position as a
diplomat. He was actively involved in the final Dutch Belgian
separation treaty of 1839 (London Treaty), which guaranteed the
neutrality of Belgium and internationally recognised the new
constitutional monarchy. He concluded his diplomatic activities with
the establishment of a new commercial alliance with Great Britain
(1862), the purchase of the “Scheldetol” (1863) and the
settlement of the Luxembourg question (1867).
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Während der nächsten Jahre war er sehr mit Belgiens Außenpolitik
beschäftigt und festigte sehr seine renommierte Position als
Diplomat. Er war am belgisch-holländischen Trennungsvertrag von
1839 aktiv beteiligt (Londoner Vertrag), der die Neutralität
Belgiens sicherte und international die neue grundgesetzliche
Monarchie anerkannte. Er schloss seine diplomatischen Tätigkeiten
durch die Errichtung einer neuen Handelsallianz mit Großbritannien
(1862), den Kauf des "Scheldetol" (1863) und die
Abwicklung der Luxemburger Frage (1867) ab.
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He
resigned in June 1867 and retired to his property “New Lodge”,
near Windsor where he devoted the rest of his life to literature and
philosophy. He had ensured the financial means to pursue his hobby
as a bibliophile and collector, by marrying in 1838 the only
daughter of Joshua Bates, owner of the Baring Bank. )
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Er trat im Juni 1867 zurück und zog sich in sein
Eigentum "Neue Hütte" nahe Windsor zurück, wo er seinen
Lebensabend der Literatur und Philosophie widmete. Er hatte
finanzielle Vorsorge getroffen, sein Hobby als ein Bibliophiler und
Sammler zu verfolgen, indem er 1838 die einzige Tochter von Joshua
Bates, Eigentümer der Baring-Bank) heiratete.
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