Cl.F. — In Anwesenheit von Familienministerin Marie-Josée Jacobs,
Direktorin Nicole Spielmann, Stadtschöffe Paul-Henri Meyers und zahlreicher Familienangehöriger beging Antoine
Weyer gestern Nachmittag in den Räumlichkeiten der hauptstädtischen
"Fondation J.-P. Pescatore seinen 100. Geburtstag.
Antoine Weyer war am 10. Januar 1904 als viertes
Kind des Winzers Batty Weyer und der Hausfrau Catherine Weyer-Kahn
in Grevenmacher geboren worden. Insbesondere während des Ersten
Weltkrieges geriet die Familie teilweise in finanzielle Not. Überliefert
ist, dass Nahrungsmittel nicht immer in ausreichenden Mengen
vorhanden waren. |
Nach dem Besuch der Primärschule in
Grevenmacher und des Lyzeums in Echternach trat er in die Dienste
der Enregistrement-Verwaltung in Diekirch ein, wo er von 1924 bis
1041 als Beamter tätig war. In dieser Zeit, im Jahre 1926, lernte
er auch seine Ehefrau Suzanne Archen kennen, deren Eltern in Diekirch
eine Gaststätte mit Pension betrieben. Sie gaben sich das Ja-Wort
am 14. September 1929. Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor.
1941 wurde der Jubilar in das Finanzamt nach Diekirch
versetzt. Während der Kriegsjahre engagierte sich Antoine Weyer in
der Resistenzorganisation LVL "Lëtzebuerger
Volléks Legioun". Von den Nazis wurde er aufgrund seines
Widerstandes zuerst in das |
Konzentrationslager
Hinzert, dann in das Arbeitslager Dabrowica-Lublin nach Polen
verschleppt.
Nach Kriegsende wurde Antoine Weyer auf eigenen
Wunsch hin im Jahre 1950 in die Stadt Luxemburg versetzt, wo seine
vier Töchter das Gymnasium besuchten. Die Familie ließ sich in
einer Wohnung in der Rue Glesener nieder.
In seiner Freizeit betätigte sich Antoine Weyer
als aktiver Sänger in einem städtischen Gesangverein. 1969 trat
der Jubilar in den Ruhestand. Als Rentner widmete er sich
leidenschaftlich der Gartenarbeit in seinem Garten in Lorentzweiler.
Am 21.
März 1996 bezog Antoine Weyer mit seiner Gattin ein Zim- |
mer in der "Fondation J.-P. Pescatore". Als sich
ihr gesundheitlicher Zustand zusehends verschlechterte kümmerte er
sich liebevoll um sie. Suzanne Weyer-Archen verstarb am 11.
September 2000, nach 71 Jahren Ehe.
Familienministerin Marie-Josée Jacobs, Paul-Henri
Meyers, Erster Schöffe der Stadt Luxemburg, und Nicole Spielmann überbrachten
dem rüstigen Jubilar die besten Wünsche. Den Ansprachen war u.a.
zu entnehmen, dass das Durchschnittsalter der Bewohner der "Fondation
J.-P. Pescatore" bei 87 Jahren liege. 100 der insgesamt 300
Bewohner seien über 90. Diese Zahlen lieferten den Beweis, dass die
älteren Darnen und Herren bestens gepflegt würden und sich wohl fühlten.
Über Mangel an Besuchern kann sieh Antoine Weyer
nicht beklagen: Zum unmittelbaren Familienkreis gehören neben
seinen vier Töchtern sieben Enkel und 16 Urenkel. |