Antoine
W E Y E R

Zeitungsartikel und Sterbeanzeige
Luxemburger Wort 10.01.2004

Antoine Weyer wurde 100

10. Januar 1904 – 16. April 2004

Feierstunde am Freitag in der "Fondation J.-P. Pescatore"

Cl.F. In Anwesenheit von Familienministerin Marie-Josée Jacobs, Direktorin Nicole Spielmann, Stadtschöffe Paul-Henri Meyers und zahlreicher Familienangehöriger beging Antoine Weyer gestern Nachmittag in den Räumlichkeiten der hauptstädtischen "Fondation J.-P. Pescatore seinen 100. Geburtstag.

Antoine Weyer war am 10. Januar 1904 als viertes Kind des Winzers Batty Weyer und der Hausfrau Catherine Weyer-Kahn in Grevenmacher geboren worden. Insbesondere während des Ersten Weltkrieges geriet die Familie teilweise in finanzielle Not. Überliefert ist, dass Nahrungsmittel nicht immer in ausreichenden Mengen vorhanden waren.

Nach dem Besuch der Primärschule in Grevenmacher und des Lyzeums in Echternach trat er in die Dienste der Enregistrement-Verwaltung in Diekirch ein, wo er von 1924 bis 1041 als Beamter tätig war. In dieser Zeit, im Jahre 1926, lernte er auch seine Ehefrau Suzanne Archen kennen, deren Eltern in Diekirch eine Gaststätte mit Pension betrieben. Sie gaben sich das Ja-Wort am 14. September 1929. Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor.

1941 wurde der Jubilar in das Finanzamt nach Diekirch versetzt. Während der Kriegsjahre engagierte sich Antoine Weyer in der Resistenzorganisation LVL "Lëtzebuerger Volléks Legioun". Von den Nazis wurde er aufgrund seines Widerstandes zuerst in das

Konzentrationslager Hinzert, dann in das Arbeitslager Dabrowica-Lublin nach Polen verschleppt.

Nach Kriegsende wurde Antoine Weyer auf eigenen Wunsch hin im Jahre 1950 in die Stadt Luxemburg versetzt, wo seine vier Töchter das Gymnasium besuchten. Die Familie ließ sich in einer Wohnung in der Rue Glesener nieder.

In seiner Freizeit betätigte sich Antoine Weyer als aktiver Sänger in einem städtischen Gesangverein. 1969 trat der Jubilar in den Ruhestand. Als Rentner widmete er sich leidenschaftlich der Gartenarbeit in seinem Garten in Lorentzweiler.

Am 21. März 1996 bezog Antoine Weyer mit seiner Gattin ein Zim-

mer in der "Fondation J.-P. Pescatore". Als sich ihr gesundheitlicher Zustand zusehends verschlechterte kümmerte er sich liebevoll um sie. Suzanne Weyer-Archen verstarb am 11. September 2000, nach 71 Jahren Ehe.

Familienministerin Marie-Josée Jacobs, Paul-Henri Meyers, Erster Schöffe der Stadt Luxemburg, und Nicole Spielmann überbrachten dem rüstigen Jubilar die besten Wünsche. Den Ansprachen war u.a. zu entnehmen, dass das Durchschnittsalter der Bewohner der "Fondation J.-P. Pescatore" bei 87 Jahren liege. 100 der insgesamt 300 Bewohner seien über 90. Diese Zahlen lieferten den Beweis, dass die älteren Darnen und Herren bestens gepflegt würden und sich wohl fühlten.

Über Mangel an Besuchern kann sieh Antoine Weyer nicht beklagen: Zum unmittelbaren Familienkreis gehören neben seinen vier Töchtern sieben Enkel und 16 Urenkel.

(c) www.weyeriana.de · Letzte Änderung: 08. Oktober 2010